Roland Bunde hat aus seiner langjährigen Erfahrung mit Spielgeräten im Kirchenraum eine Bilanz gezogen und 10 guten Thesen formuliert. Hier sind sie!
- Viele Eltern kommen mit ihren Kindern erstmalig in die Gemeinde. Anfangs sind es die Kinder, die keine Ruhe geben, bis Mama oder Papa mit ihnen auf den Spielplatz in der Kirche gehen. Waren die Mamas und Papas erst einmal da, erzählen sie in ihrem Freundeskreis meist selbst, wie toll dieses Angebot ist. Eine bessere Werbung gibt es nicht.
- Beim Kaffeetrinken entstehen schnell Kontakte. Während die Kinder sofort mit anderen zusammen spielen und toben, trinken die Eltern gerne in Ruhe eine Tasse Kaffee. Auch Mamas und Papas, die sonst niemand kennen, kommen schnell mit anderen Eltern oder Mitarbeitern der Gemeinde ins Gespräch – und das in einer völlig entspannten Atmosphäre.
- Ein gemeinsamer Beginn hat sich bewährt. Wenn sich etwa 30 Minuten nach Öffnung der Raum füllt, freuen sich Kinder und Erwachsene ebenso über eine kreative Begrüßung. Einfach den Stecker von der Hüpfburg ziehen, die Spielgeräte zur Seite stellen, einen Kreis bilden, ein Mikro zur Hand haben und dann mit einer Handpuppe oder mit einem Lied einen kurzen, aber bewussten gemeinsamen Beginn gestalten.
- Basteln sorgt für Entspannung. Ein Bereich zum Basteln ermöglicht es den Kindern, zwischendurch mal etwas abzukühlen. Außerdem freuen sich die Kinder darüber, etwas, was sie selbst gebastelt haben, mit nach Hause nehmen zu können. Das muss nichts Großes sein – beispielsweise eine Froot-Loop-Kette ist immer sehr beliebt!
- Spendenbox ist erwünscht. Eltern fühlen sich meist beschenkt und möchten gerne etwas spenden. Damit sie nicht erst fragen müssen, wie und wo man etwas spenden kann, sollte gut sichtbar eine kreative Spendenbox bereit stehen. Dafür könnte man einen „Duplo“-Eimer umfunktionieren.
- Kindergärten freuen sich über eine Einladung. An den Vormittagen während der Woche lassen sich einzelne Gruppen aus benachbarten Kindergärten in der Regel gerne einladen. So entstehen wertvolle Kontakte zu den Kindergärten und die Kinder wollen nachmittags am liebsten gleich wiederkommen.
- Eltern aus dem Freundeskreis arbeiten gerne mit. Bei so einem außergewöhnlichen und zeitlich begrenzten Projekt, wie „Spielen und Feiern in der Kirche“ arbeiten Eltern aus dem Freundeskreis gerne mit. Ob Auf- oder Abbau, Basteln oder Kuchenbacken – man muss nur mal freundlich nachfragen.
- Mit einem Schwungtuch ist vieles möglich. Ein Schwungtuch fasziniert immer wieder. Verschiedene Spiele mit Bällen sind möglich. Mit etwas Schwung können alle gemeinsam das Schwungtuch in ein großes Zelt verwandeln. Und schließlich bietet das Schwungtuch einen begrenzten Bereich, um alle zusammen im Kreis zu haben. So fällt es viel leichter, eine kurze Andacht zu halten oder eine biblische Geschichte zu erzählen.
- Die größten Bedenken sind unbegründet. „Werden die Kinder denn nichts beschädigen?“ – eine häufig geäußerte Sorge. Die Spielgeräte sind sehr robust. Ansonsten sollten wertvolle Instrumente oder technische Geräte geschützt werden. Jedenfalls ist es noch nicht vorgekommen, dass ein Kind mutwillig etwas beschädigen wollte. Und mal abgesehen von dem ein-oder-anderen Pflaster, wurde der Erste-Hilfe-Koffer bislang nicht gebraucht.
- Eine Woche wirkt nachhaltig. Eine Woche kann sehr anstrengend sein, aber die Anstrengung lohnt sich. Die Eltern erzählen noch lange von den Erfahrungen in der Spielplatz-Kirche. Schön wäre es, wenn für die Kinder und ihre Eltern regelmäßige Veranstaltungen in der Gemeinde angeboten werden – beispielsweise ein Eltern-Kind-Kreis oder eine Kinderwochenstunde. Man könnte auch gezielt zu einem Familiengottesdienst einladen.